Wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne“, forderte Bernhard von Bülow am 6. Dezember 1897 im Reichstag. Der damalige Staatssekretär im Auswärtigen Amt erhob mit dieser Rede den Anspruch, dass das Deutsche Reich seinen Einfluss im Konzert der Großmächte auch in Übersee geltend machen sollte. Dazu gehörte neben der Einflussnahme in China vor allem der Versuch, ein eigenes Kolonialreich in der Südsee aufzubauen. Obwohl die deutsche Herrschaft in Neuguinea und auf Samoa sowie über zahlreiche verstreute Inseln im Pazifik keine 20 Jahre gedauert hat, hat sie die Kultur dort nachhaltig verändert und bis heute sichtbare Spuren hinterlassen. Zwei Ausstellungen in Hildesheim befassen sich sowohl mit der indigenen Kultur als auch mit der Kolonialzeit und dem wirtschaftlichen Ausgreifen Deutschlands in die Südsee.
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