Mit schöner Regelmäßigkeit plünderten Wikinger im 10. Jahrhundert das an der damaligen Rheinmündung gelegene Dorestad. Andere Wikinger dagegen unterhielten rege Handelsbeziehungen mit dem Ort in den heutigen Niederlanden. Dieses Janusgesicht ist typisch für die Wikinger: auf der einen Seite Plünderer und Zerstörer, auf der anderen Kaufleute und Staatengründer. Die typischen Wikinger-Klischees sind dabei gar nicht einmal so falsch: Sie plünderten und mordeten tatsächlich – und der Alkohol floß bei ihren Festen in Strömen. Doch wieder ist dieses grobschlächtige Verhalten nur Teil eines vielschichtigen Ganzen: Die Wikinger – das waren auch phantasievolle Goldschmiede und Holzschnitzer, deren Design noch heute zu bezaubern vermag. Vor allem aber waren sie hervorragende Seefahrer – kein anderes Volk konnte ihnen auf diesem Gebiet das Wasser reichen. Schon gar nicht die Franken, die sich regelrecht blamierten, wenn sie es mit den Männern aus dem Norden in diesem Element aufnehmen wollten.
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