Kaum ein anderer Künstler hat die Atmosphäre der 1920er Jahre besser eingefangen als Otto Dix: die brodelnde Stimmung in Bars und Revuetheatern, das Elend der Kriegsheimkehrer oder die brisante politische Lage. Tatsächlich waren die „20er“ allenfalls auf kulturellem Gebiet wirklich „golden“ und die allgemeine Stimmungslage eher düster, in Erwartung eines Erdbebens, das den fragilen Frieden zunichte machen würde. Doch war diese Verunsicherung auch eine der Wurzeln dafür, dass sich Schriftsteller und Theater den Problemen der Menschen, ihrer Alltagswelt zuwandten, dass das Bauhaus nach Lösungen der Wohnungsfrage suchte. Die besondere Atmosphäre dieser Zeit spiegelte sich in Berlin wider wie in einem Brennglas. Die Avantgarde traf sich in der Stadt an der Spree, der jugendlichsten und modernsten Metropole im Europa der Zwischenkriegszeit.
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