Heute brauen Bier-Enthusiasten wieder so wie die Menschen im frühen Mittelalter: zu Hause und für den Eigenbedarf. Damals war das kein Hobby, sondern ein Beitrag zum Überleben. Das nahrhafte Bier war so wichtig wie das tägliche Brot. Im Lauf des Mittelalters professionalisierte sich das Brauwesen – die Konsumenten achteten mehr auf Geschmack und Qualität. Der Norden hatte lange die Nase vorn: gehopftes Hanse-Bier war von Flandern bis Norwegen gefragt. Der Aufstieg Bayerns zum Bierland ist eng mit dem Reinheitsgebot von 1516 verbunden. Dass dabei auch handfeste finanzielle Interessen im Spiel waren, wird oft vergessen.
Bild auf der Startseite: “Im Biergarten zu Bad Kissingen” (1874), Gemälde von Adolph Menzel. (AKG)