Zwar wurde Österreich als „Ostarrîchi“ 996 zum ersten Mal erwähnt. Doch die eigent‧liche Geburtsstunde des Landes schlug 1156 mit dem „Privilegium minus“. Damals trennte Kaiser Friedrich I. Barbarossa die „Ostmark“ als selbständiges Herzogtum von Bayern ab. So wurde es ihm möglich, die Ansprüche Heinrichs des Löwen auf Bayern zu befriedigen und gleichzeitig dessen bisherigen Herzog Heinrich II. Jasomirgott nicht vor den Kopf zu stoßen. Gleichwohl blieben Bayern und Österreich auch in der Folge aufs engste verbunden: „Verbündet – verfeindet – verschwägert“, so umschreibt der Titel der gemeinsamen bayerisch-oberösterreichischen Landesausstellung in diesem Jahr das nachbarschaft‧liche Beziehungsgeflecht. Verständlich wird die Geschichte Bayerns und Österreichs im Mittelalter nur vor dem Hintergrund der großen politischen Bühne, auf der alle mitspielen wollten: Staufer, Welfen, Babenberger, Wittelsbacher, Pr· emysliden oder Habsburger.
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