Die Revolutionswelle der Jahre 1848/49 rüttelte ganz Europa auf. Auch im deutschsprachigen Raum wankte die Macht der Fürsten. Die liberalen Kräfte erwirkten die freie Wahl eines Parlaments im Deutschen Bund. Die Abgeordneten dieser Nationalversammlung, die in der Frankfurter Paulskirche tagten, standen vor enormen Herausforderungen: Nicht nur mussten sie ohne Vorlage eine demokratische Verfassung erarbeiten, es war zudem noch unklar, wo die Grenzen eines künftigen „Deutschland“ liegen sollten. Entsprechend den politischen Prioritäten bildeten sich im Parlament Fraktionen – die Geburt der Linken und der Rechten. Die antirevolutionären Kräfte sahen alldem nicht untätig zu. Bereits im Herbst 1848 übernahmen die früheren Herrscher in einzelnen Staaten wieder die Kontrolle. Als im Frühjahr 1849 die Verfassung vorlag, war es zu spät: Die Reaktion hatte gesiegt.
Beiträge in dieser Ausgabe
Im Vormärz genannt, konkretisierten sich im deutschsprachigen Raum die Forderungen nach einer demokratischen Verfassung und nationaler Einheit. Doch es brauchte 1848 dramatische Ereignisse in Frankreich, damit in Deutschland die Revolution ausbrechen konnte... mehr
Als Ludmilla Assing 1880 in einer Florentiner Heilanstalt einer Hirnhautentzündung erlag, höhnte die konservative Presse im fernen Deutschland, sie sei wohl „infolge übermäßiger literarischer Arbeit in Florenz irrsinnig geworden“... mehr
Die Frankfurter Nationalversammlung betrat mit der Erarbeitung einer Verfassung für Deutschland demokratisches Neuland – ein aufwendiger Prozess. Gleichzeitig lief dem Parlament die Zeit davon... mehr
Friedrich Daniel Bassermann wurde im fränkischen Wahlkreis Stadtprozelten in die Nationalversammlung gewählt. Der 37-jährige Mannheimer Verlagsbuchhändler verfügte über beträchtliche parlamentarische Erfahrungen... mehr
Anfangs schien es, als wolle der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den Revolutionären die Hand reichen. Doch letztlich beharrte er auf dem Gottesgnadentum seiner Herrschaft... mehr
Die Demokratisierung Deutschlands war mit dem Scheitern der Revolution auf unbestimmte Zeit verschoben worden. In einzelnen Bereichen, etwa der Lage der Bauern, war die Arbeit der Nationalversammlung direkt spürbar... mehr
Am 16. März 1978 entführte ein Kommando der „Brigate Rosse“ („Rote Brigaden“) den ehemaligen Ministerpräsidenten Italiens, Aldo Moro. 55 Tage später wurde seine Leiche im Kofferraum eines Autos gefunden... mehr
Anfang des 20. Jahrhunderts tauschte der sibirische Bauer Grigori Jefimowitsch Rasputin die staubigen Straßen des Russischen Reichs gegen die Salons von Sankt Petersburg und den Zarenpalast... mehr
Mit sehenswerten Funden und innovativer Museumstechnik führt „Narbo Via“ die Besucher in die blühende Metropole, die das südfranzösische Narbonne zur Römerzeit war... mehr
In Sachen Gleichberechtigung gilt die Frauenpolitik in der ehemaligen DDR bis heute als vorbildlich. Auch wenn nach 1989 kaum noch etwas Bestand hatte und vieles kritisch hinterfragt wurde... mehr
Aktuelle Forschungen zeigen, wie spanische Kolonialherren in Lateinamerika versuchten, die Ernährung der indigenen Bevölkerung zu kontrollieren... mehr
Eine Biographie beleuchtet das bewegte Leben des Mannes, der den „Orient-Express“ erfand... mehr
Er entstand zwischen 1220 und 1235 und wurde noch 1932 für eine Entscheidung des Reichsgerichts herangezogen: der „Sachsenspiegel“. In diesem Rechtsbuch, verfasst von Eike von Repgow, wurde schon lange mündlich tradiertes Gewohnheitsrecht zusammengefasst... mehr