Die kommunistischen und sozialistischen Staaten des 20. Jahrhunderts erklärten Karl Marx zum mythischen Gründervater ihrer Regime. Das prägt das Bild, das wir von Marx haben, bis heute. Betrachtet man den Gelehrten in seinem eigenen, dem 19. Jahrhundert, ergibt sich ein anderer Eindruck. Hier tritt Marx als rastlos arbeitender Philosoph, Ökonom und Journalist auf, der die rasanten gesellschaftlichen, politischen und technologischen Umbrüche seiner Zeit analysierte und bewertete. Sein Fazit war radikal: Letztlich könne nur eine Revolution die Verhältnisse entscheidend verändern. Doch auch der Mensch Marx, der liebende Familienvater und der politisch Verfolgte, der viele Jahre im Exil zubrachte, wird sichtbar.