Nach 500 entstanden in Europa neue Reiche. Benannt sind sie nach ihren vermeintlichen Bewohnern, den Franken, Westgoten oder Langobarden. Historiker sind inzwischen überzeugt, dass eine solche Zuordnung allenfalls für eine Führungsschicht angebracht ist. Der Großteil der Bevölkerung dürfte unterschiedlichste Wurzeln gehabt haben. Auch das Ende des Römischen Reichs wird heute differenzierter gesehen. Die „Barbaren“ zerstörten das Imperium nicht, sie adaptierten antike Strukturen und schufen etwas Neues – das Mittelalter.
Beiträge in dieser Ausgabe
Wer waren die „Erben Roms“, die nach dem Auseinanderbrechen des Imperium Romanum im Westen neue Reiche bildeten? Aus Sicht der Wissenschaft hat die klassische Erzählung darüber jedenfalls ausgedient – sie sucht nach neuen Begriffen und Ansätzen, um diesen Übergangsprozess zu beschreiben. ... mehr
Schon bald nach dem Tod Theoderichs des Großen 526 gelang es nicht mehr, Italien zu einen. Auch die Versuche Ostroms, die Halbinsel wieder für „Rom“ zu gewinnen, scheiterten letztlich. Nach dem Einfall der Langobarden 568 etablierten sich regionale Teilreiche. ... mehr
Die Westgoten-Herrschaft in Spanien wird meist von ihrem Ende her betrachtet: 711 eroberten die Araber das vermeintlich geschwächte Reich. Doch die Westgoten prosperierten im 6. und 7. Jahrhundert wohl weit mehr als bislang angenommen. Vor allem ihre kulturellen Errungenschaften waren bedeutend. ... mehr
Das Frankenreich gilt traditionell als einer der germanischen Nachfolgestaaten auf römischem Boden. Doch diese Darstellung muss revidiert werden. Bereits bei der Frage, welcher Titel zu den frühen Merowingerherrschern passt, zeigt sich die Komplexität der damaligen politischen Verhältnisse. ... mehr
In den peripheren Regionen des Imperiums setzten sich seit der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts neue Bestattungsriten durch. Die Gräber mit einheitlicher Ost-West-Ausrichtung und Beigaben, wie sie etwa bei Lauchheim (Ostalbkreis) gefunden wurden, sind wohl ein Indiz für die schwindende... mehr
Im Fall Britanniens stehen die Historiker vor einem Problem: Aus der Zeit zwischen 400 und 600 sind keine schriftlichen Zeugnisse erhalten, die Auskunft über die Ereignisse nach dem Abzug der Römer geben könnten – es bleiben Legenden. Archäologische Funde und der Vergleich mit anderen... mehr
Forschungen zu den Mitgliedern der NSDAP bieten neue Erkenntnisse zu deren sozialer Herkunft oder Motivation – und zur Freiwilligkeit des Beitritts.
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Falsche Prognosen schadeten den Karrieren von spätmittelalterlichen Hofastrologen nicht. Warum?
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Die Malerin Angelika Kauffmann (1741–1807) war nicht nur äußerst talentiert, sie erwies sich auch als kluge Geschäftsfrau. Sie feierte Erfolge in ganz Europa und wurde zum Vorbild für andere Frauen in den bildenden Künsten. ... mehr
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts diente die Themse als Abwasserkanal Londons. Weil zugleich aus dem Fluss das Trinkwasser entnommen wurde, grassierte die Cholera immer wieder in der Stadt. Der glühend heiße Sommer 1858 und der unerträgliche Gestank der Kloake brachten die Stadtplaner endlich auf... mehr
Als 2019 zum 100. Geburtstag des Bauhauses in Weimar das neue Bauhaus-Museum eröffnet wurde, präsentierte auch das Museum Neues Weimar eine neue Dauerausstellung. Eine schlüssige Idee: Denn die Schau im ehemaligen Großherzoglichen Museum erzählt die Vorgeschichte der legendären... mehr
„Heim ins Reich“: Unter diesem Motto wurden 1940 rund 93 500 in Bessarabien lebende Deutsche umgesiedelt. Ihre Vorfahren hatten sich im 19. Jahrhunderts in der Landschaft am Schwarzen Meer niedergelassen. Nun waren sie Teil einer umfassenden Umsiedlung deutschsprachiger Minderheiten... mehr
Vorlesen Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft sprechen über historische Gestalten, die sie beeindruckt haben. In dieser Ausgabe: die Flötistin und Dirigentin Dorothee Oberlinger.... mehr