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Uruk-Ausstellung zeigt Anfänge der Schrift

Geschichte|Archäologie

Uruk-Ausstellung zeigt Anfänge der Schrift
Auf der Tontafel lässt sich ein wiederkehrendes Zeichen in verschiedenen Varianten erkennen: das Zeichen für Schwein. (Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer)

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert in seinem LWL-Museum für Archäologie in Herne vom 3. November 2013 bis zum 21. April 2014 einzigartige Funde aus der ersten Großstadt der Menschheit: Uruk. Schon vor 5000 Jahren gab es an diesem Ort im heutigen Irak vieles, was moderne Großstädten ausmacht: systematisierte Bewässerung, Straßenbau, Handel, Bürokratie und Schulen.

In Uruk gehörte eine Schreib- und Sprachausbildung zum Unterrichtsstoff junger Gelehrter. So fanden die Archäologen Listen mit Vokabeln zu unterschiedlichsten Themen: Listen mit Gefäßbezeichnungen, Listen mit Eigenschaften von Gottheiten oder Listen mit Namen. Eine ganz besondere Liste stammt aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.: Sie nennt auf einer Tontafel 58 verschiedene Schweinearten.

Constanze Döhrer vom LWL-Museum für Archäologie berichtet dazu: „Ob diese Tafel von einer besonderen Vorliebe für Schweinebraten zeugt, von einer besonderen Wertschätzung des borstigen Allesfressers oder einfach von einer großen sprachlichen Vielfalt in Uruk, ist unklar. Tatsächlich trafen in diesem kulturellen Zentrum Menschen aus verschiedenen Regionen aufeinander, was die große Vielfalt an Schweinearten und -namen erklären könnte. Vielleicht konnte man sich im Wohlstand der großen Stadt auch eher die Haltung des anspruchsvollen Tieres leisten. Schweine fressen Nahrung, die normalerweise Menschen vorbehalten ist. Darüber hinaus können sie weder als Zug- oder Lasttiere, noch als Milch, Fell- oder Wolllieferanten dienen. Im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. werden Schweine daher kaum noch gehalten.“

“Uruk – 5000 Jahre Megacity” ist eine Ausstellung des Vorderasiatischen Museums – Staatliche Museen zu Berlin – in Kooperation mit der Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim (CES), der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts und der Deutschen Orient-Gesellschaft. Nachdem die Sonderausstellung vom 25. April bis zum 8. September 2013 im Pergamonmuseum in Berlin zu sehen war, macht sie nun Station in der Metropole Ruhr in Herne.

Auch die DAMALS-Ausgabe 12/2013 wird sich in einem Artikel dem Thema der Ausstellung widmen.

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Quelle: LWL-Museum für Archäologie
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