Rom im 4. Jahrhundert: Die imperiale Stadt ist voller Tempel für antike Gottheiten wie Isis, Dionysos, Mithras oder Jupiter Dolichenus, es herrscht eine Vielfalt von Kulten und Religionen. Doch durch Konstantin den Großen, der sich dem Christentum zuzuneigen begann, erhielt die zunächst kleine Schar von dessen Anhängern großen Auftrieb. In Konstantins Auftrag entstanden christliche Kirchen, christliche Glaubenspraktiken wie Heiligen- und Reliquienverehrung sowie Märtyrerkulte verbreiteten sich. Die Auswirkungen der christlichen Transformation Roms beeinflussten die späteren Jahrhunderte maßgeblich.
Eine großangelegte Ausstellung in der Nieuwe Kerk in Amsterdam widmet sich noch bis zum 7. Februar 2016 dieser Umbruchzeit und ihrer Kunst. Zu sehen sind spektakuläre Meisterwerke wie die Marmorstatue des „Guten Hirten” aus dem 4. Jahrhundert aus den Vatikanischen Museen, außerdem römische Mosaike, Fresken, Skulpturen, Sarkophage, Glasarbeiten und Bilder. Der Besucher, der sich so im Rom dieser Zeit wähnen kann, kann durch eine Kopie des Konstantinischen Triumphbogens schreiten. Der Kaiser selbst wird repräsentiert durch die riesige rechte Hand einer ihn darstellenden Kolossalstatue, die die Kapitolinischen Museen verwahren. Die Schau wirft auch einen Blick auf die Rezeption in der Renaissance.