Die Sonderausstellung ist dem Schulanfang gewidmet wie er in Deutschland seit Anfang des 19. Jahrhunderts zuerst vereinzelt, inzwischen überall begangen wird. Zugrunde liegt die Sammlung des Hamburger Lehrers, Hans-Günter Löwe, der seit über 30 Jahren alles rund um diesen Brauch zusammengetragen hat. Vor allem Schultüten und Geschenke zum Schulanfang sind fester Bestandteil der hier gezeigten Präsentation.
Die Ausstellung verfolgt zunächst den Brauch der Schultüten: von den ersten, handgedrehten Papiertüten über maschinell gefertigte „Butten“, wie sie um 1880 entstanden sind bis hin zu den zeitgenös-sischen Exemplaren mit Comicfiguren und Prinzes-sinnen. Auch die Objekte zur Herstellung einer Schultüte – der Entwurf, die Holzkegel zum Formen – sind zu sehen.
Einen eigenen Bereich bildet das Thema „Ostern war Schulanfang“. In manchen Gegenden Deutsch-lands wurden die Kinder bis in die 1960iger Jahre im Frühling eingeschult: zahlreiche Objekte mit Osterhasen, die eine Schultüte tragen, belegen dies.
Auch eine große Anzahl von Schulutensilien wie Griffel, Hefte und Stundenpläne bereichern die Ausstellung. Die hier gezeigte Auswahl aus über hundert Jahren vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der Entwürfe und deren zeitgeschichtlicher Gebundenheit.
Als besondere Attraktion der Ausstellung wurde ein Fotoatelier eingerichtet. Hier können sich die kleinen und großen Besucher als Schulanfänger fotografieren lassen: Mit Matrosenanzug und Schulschürze schlüpfen sie in die Rolle der Erstklässler – ganz wie vor über hundert Jahren!