Am 9. April 1863 traf die erste schweizerische Handelsdelegation in Japan ein. Im Jahr darauf schlossen beide Länder einen Handels- und Freundschaftsvertrag, der die diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Japan begründete. Anlässlich des 150. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zeigt das Historische und Völkermuseum St. Gallen (HVM) nun die Ausstellung „Fliessende Welt. Verborgene Schönheit. Schätze aus Japan“, die sich dem wirtschaftlichen Austausch und dem damit einhergehenden Kulturtransfer zwischen beiden Ländern widmet.
Die Ausstellung präsentiert über 200 Exponate, darunter wertvolle Leihgaben aus Japan. Neben Rüstungen und Schwertern können Malereien, Lackwaren und Keramiken bestaunt werden. Ein Highlight der Ausstellung sind die fünfzig Farbholzschnitte aus der Edo-Zeit (1603-1868), sogenannte ukiyo-e („Bilder der fließenden Welt“), die Lebensgefühl und Weltsicht des seinerzeit aufkommenden japanischen Bürgertums widerspiegeln.
Das HVM verfügt über eine der frühesten und umfangreichsten Japan-Sammlungen der Schweiz, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sukzessive erweitert wurde. Heute zählt sie über 1700 Kunstobjekte und Kulturgüter, die Zeugnis von den wirtschaftlichen wie kulturellen Verflechtungen beider Länder geben.