300 Jahre Wissenschaft in Berlin, das ist bis zum 9. Januar das Thema der Ausstellung „WeltWissen“ im Martin-Gropius-Bau. Veranstalter sind die Humboldt-Universität, die ihr 200-jähriges Bestehen feiert, die Charité und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, beide vor 300 Jahren gegründet, sowie die Max-Planck-Gesellschaft, die seit 100 Jahren besteht.
Die Besucher werden im zentralen Lichthof durch eine Installation des Künstlers Mark Dion auf das Thema eingestimmt. Ein riesiges Regal beherbergt fast 400 Objekte aus der Berliner Wissenschaftsgeschichte, etwa die Skulptur des Regengottes Tlaloc aus dem Ethnologischen Museum: Ihr Weg in die Sammlung wird durch ein „sprechendes Fernrohr“ enthüllt.
In 18 Themenräumen wird zum einen die Wissenschaftsgeschichte im historischen Kontext chronologisch dargestellt, etwa Wissenschaft am Hof, Universitätsgründung, bürgerliche Sammlungen, die Perversion der Wissenschaft in der NS-Zeit und Wissenschaft in der geteilten Stadt. Zum anderen werden die unterschiedlichen Wege der Forschung beleuchtet wie Reisen, Entwerfen, Experimentieren, Streiten oder Kooperieren, Rechnen und Interpretieren. Für den Bereich „Kooperieren“ steht etwa die enorme Korre-spondenz Alexander von Humboldts. Ein Raum schließlich widmet sich der Lehre und heutigen Projekten.
Der umfangreiche Katalog ist im Hirmer Verlag, München, erschienen. Litraturtipp: Michael Erbe, Von Leibniz zu Einstein. Drei Jahrhunderte Wissenschaft in Berlin. wjs Verlag, Berlin 2010.