Einen „neuen Nero” möchte man in der großen Römerstadt Trier dem Publikum präsentieren. Die Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann”, die auf drei Standorte verteilt ist und bis zum 16. Oktober läuft, will mehr bieten als das bekannte Bild eines als verschwendungssüchtig, größenwahnsinnig und brutal geltenden Kaisers. Dieses gehe, wie die neuere Forschung zeige, eher auf die letzten Regierungsjahre zurück. Zu Beginn seiner Herrschaft aber sei Nero im Volk sehr beliebt gewesen, nicht zuletzt durch die von ihm intensiv befolgte Maxime „Brot und Spiele”.
Anhand vieler Exponate aus dem In- und Ausland durchläuft die Schau im Rheinischen Landesmuseum Neros Leben vom Aufstieg als Thronfolger bis zu seinem gewaltsamen Ende, während im Stadtmuseum Simeonstift das Thema Nero und die Christen dargeboten wird. Anhand der römischen Opferpraxis wird erläutert, wie es zum Konflikt mit den Christen kam. Im Museum am Dom schließlich wird das Nachleben Neros in Gemälden, Fotografien, Filmen und Büchern reflektiert. Der Katalog ist im Konrad Theiss Verlag, Darmstadt, erschienen.