Frauen fehle eigentlich das Talent zur Kunst, so lautete lange ein männliches Urteil. Dass es in der Tat in der Kunstgeschichte nur wenige große Frauennamen gibt, hängt jedoch maßgeblich mit den fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen zusammen, was sich erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts änderte. Damals wurden privat organisierte, kostenpflichtige Akademien für junge Frauen zumeist aus dem gehobenen Bürgertum eröffnet, die Damen-Klassen. In München hatte sich 1882 der Künstlerinnen-Verein konstituiert, der eine entsprechende Ausbildung anbot. Außerdem konnten sich Frauen in der Stadt an der Isar im kunstgewerblichen und kunstpädagogischen Bereich ausbilden lassen, von 1905 an auch fotografieren lernen.
Die Ausstellung “Ab nach München! Künstlerinnen um 1900” des Stadtmuseums München präsentiert das breite künstlerische Schaffen von Frauen in München um 1900. Die Schau ist bis zum 8. Februar 2015 zu sehen. Die Werke der Malerinnen Gabriele Münter, Maria Slavona und Käthe Kollwitz (damals noch Schmidt) sowie der Fotografin Anita Augspurg, aber auch die vieler anderer Künstlerinnen werden präsentiert. Zu sehen sind Gemälde, Graphiken, Kunsthandwerk und Fotografien.