Ein neues Internet-Portal präsentiert bisher unveröffentlichte Selbstzeug‧nisse aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, die in Mitteldeutschland entstanden sind. Zu finden sind das „Chronicon Thuringiae“ des Hofrats Volkmar Happe, die Chronik des protestantischen Blaufärbermeisters Hans Krafft, das „Diarium Actorum“ des Domherrn Caspar Heinrich Marx und ein Bericht des Kriegskommissars und Landrichters Michael Heubel. Diese vier Texte, die insgesamt über 2600 Seiten umfassen, zeigen, wie stark die Wahrnehmung und die Deutung der Kriegsereignisse je nach der Konfession differierten. Die Quellen können als Bausteine einer Erfahrungsgeschichte des Dreißigjährigen Kriegs dienen.
Die Texte werden im Faksimile präsentiert, dazu gibt es keine üblichen Fußnoten, sondern Kommentare, die über Hypertexte mit einem umfassenden Verweissystem vernetzt sind. Daneben kann man ein umfangreiches Suchprogramm benutzen. Mit dieser Editionsweise beschreitet das Portal neue Wege der Erschließung historischer Texte.