Hightech im Mittelalter“, das ist das Motto der sehenswerten Ausstellung „Baustelle Gotik“ im Augustinermuseum in Freiburg (Augustinerplatz, +49 (0)761 201-2531) aus Anlass der Chorweihe vor 500 Jahren. Die Schau zeigt noch bis zum 25. Mai am Beispiel des Freiburger Münsters, wie mittelalterliche Baumeister mit einer bereits recht ausgeklügelten Technik Erstaunliches zuwege brachten.
Handwerkszeuge und technische Vorrichtungen werden in ihrer Funktionsweise erklärt, detailliert kann man erfahren, wie ein Glasfenster hergestellt wurde, und ein großes Modell zeigt die komplizierte Konstruktion des riesigen Daches. Die Planzeichnungen für den Münsterbau wurden aus Bern, Fribourg (Schweiz), Wien und Nürnberg zusammengeführt. Die steinernen Ungeheuer vom Münster, die einst die bösen Geister abhalten sollten, starren in wirkungsvoller Inszenierung herab und beeindrucken auch die jungen Besucher.
Weitere Themen der Schau sind die stilistischen Einflüsse auf den Münsterbau, die Bauorganisation durch die Bauhütte und die Finanzierung oder – in einem separaten Ausstellungsteil im Museum für Stadtgeschichte (Münsterplatz 30, Tel. +49 (0)761 201-2515) – das Freiburger Münster als „Marke“. Ein Katalog aus dem Michael Imhof Verlag, Petersberg, begleitet die Schau. Natürlich sollte man auch nicht versäumen, zum Schluss einen Blick in den imposanten Kirchenbau selbst zu werfen.