Er war Sozialreformer, Staatsmann, Physiker, Erfinder und Stadtplaner, er hat das Stadtbild Münchens entscheidend geprägt: der Amerikaner Benjamin Thompson, bekannt als Graf Rumford (1753 –1814). Im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg focht er für die Sache Englands und musste deshalb nach Kriegsende fliehen. Am englischen Hof hielt es den energischen Mann, der sich als echter Selfmademan sein umfangreiches Wissen autodidaktisch angeeignet hatte, nicht lange. Erst im Bayern des Kurfürsten Karl Theodor fand Rumford sein ideales Betätigungsfeld. Wie modern seine Reformen dort waren, zeigt die spannende Ausstellung “Rumford. Rezepte für ein besseres Bayern” des Münchner Stadtmuseums vom 31. Oktober 2014 bis zum 19. April 2015. Am bekanntesten ist wohl heute der Englische Garten, den Rumford ebenso anlegen ließ (mitsamt der bekannten Chinesischen Pagode) wie den Karlsplatz. Gleichzeitig nahm der Graf den Kampf gegen die Armut auf und erfand die kalorienreiche „Rumford-Suppe“ für Bedürftige und Gefangene. Der umfangreiche Katalog zur Schau ist im Hirmer Verlag, München, erschienen.
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