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„Frauen“ im künstlerischen Werk

Geschichte|Archäologie

„Frauen“ im künstlerischen Werk

Mit der größten Ausstellung ihrer Geschichte analysiert die Pinakothek der Moderne im Jahr ihres zehnjährigen Bestehens das Thema „Frauen“ im Werk dreier zentraler Künstler des 20. Jahrhunderts ein: Pablo Picasso, Max Beckmann und Willem de Kooning.

Ausgehend von der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau in ihrem Werk distanziert sich die Ausstellung bewusst von den populären Auffassungen über Picasso, Beckmann und de Kooning. Dreh- und Angelpunkt der Ausstellung bilden drei Ausnahmekünstler des 20. Jahrhunderts und deren Auseinandersetzung mit dem Thema »Frau«. Die Rolle, die sie Frauen in ihrer Kunst beimessen, geht weit über einseitige Festlegungen und Klischees von Weiblichkeit hinaus. Frauen treten in ihrer Kunst äußerst differenziert auf, sind von eigenständiger Bedeutung und werden immer wieder zu einem sensiblen Spiegel gesellschaftlicher und politischer Probleme und Umbrüche. Sie sind nicht lediglich Projektionsfläche männlicher Sehnsüchte und Begierden, sondern Katalysator für eine Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie sowie der Zeitgeschichte (Picasso), sie werden zum in sich freien, unabhängigen Gegenbild (Beckmann) oder zur eigenständigen Kraft, in der künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten kulminieren (de Kooning).

Kuratorin Carla Schulz-Hoffmann: »Anders als zahlreiche, verbreitete kunsthistorische Interpretationen nahelegen, stellen Picasso, Beckmann und de Kooning freie und emanzipierte Frauen dar. Ihre Werke provizieren uns heute immer noch, obwohl pornographische Bilder Teil unserer visuellen Kultur sind. Das bedeutet meines Erachtens, dass die Bilder der drei Künstler uns auf einer tieferen Ebene ansprechen und so die Macht der Kunst belegen.«

Die Ausstellung umfasst mit rund 95 Gemälden Werke aus den wichtigsten internationalen Museen wie etwa The Metropolitan Museum, The Museum of Modern Art, New York, The Art Institute of Chicago, The Saint Louis Art Museum, National Gallery of Australia, Canberra, Eremitage, St. Petersburg, Tate Gallery, London, Centre Georges Pompidou, Musée d‘Orsay, Musée du Louvre, Paris; Kunsthaus Zürich, Kunstmuseum Basel, Foundation Beyeler, Riehen sowie zahlreichen Privatsammlungen.

Parallel erscheint ein reich bebilderter und interdisziplinärer Katalog in deutscher und englischer Sprache mit Beiträgen von Siri Husvedt, Richard Shiff, Feridun Zaimoğlu, Uwe M. Schneede, Michael Köhlmeier und Carla Schulz-Hofmann.

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Ein umfangreiches Veranstaltungs- und Kunstvermittlungsprogramm begleitet die Ausstellung. Bei der Vermittlung gehen die Staatsgemäldesammlungen neue Wege: So wurden unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Kunstpädagogik an der Akademie der Bildenden Künste neue, innovative Konzepte entwickelt. Neben Interaktionen, Gesprächen und Führungen erarbeiten die Studenten unter Anleitung wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatsgemäldesammlungen eine APP, die den Besuch auf dem iPhone und dem iPad auf die Ausstellung vorbereitet. Ein Multimediaguide begleitet Besucher durch die Ausstellung.

Die Staatsgemäldesammlungen kooperieren außerdem mit der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München. Eine Filmreihe in der HFF und der Pinakothek der Moderne sowie im Programmkino unseres Kooperationspartners Audi in Ingolstadt beschäftigt sich mit dem Blick von Regisseurinnen und Regisseuren auf Frauen in der Geschichte des Tonfilms.

Carla Schulz-Hoffmann, Kuratorin der Ausstellung, lädt im Rahmen ihrer Abschiedsausstellung für die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Martin Kušej, Indendant des Residenztheaters, und sein Ensemble zu zwei Gesprächsabenden über Frauenrollen in der Kunst und auf dem Theater ein. Mit dabei: Juliane Köhler, Eva Mattes, Elisabeth Schwarz und Andrea Wenzl.

Quelle: Pinakothek der Moderne
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