Das Apartheid-Regime in Südafrika währte von 1948 bis zu den Wahlen von 1994, in denen Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt wurde. Eine große Ausstellung im Haus der Kunst in München (Prinzregentenstraße 1, Tel. +49 (0)89 21127-115) erinnert noch bis zum 26. Mai unter dem Titel „Aufstieg und Fall der Apartheid: Fotografie und Bürokratie des täglichen Lebens“ an diese Zeit. Mehr als 600 dokumentarische Fotografien, dazu Kunstwerke, Filme und Druckerzeugnisse, zeigen die verschiedenen Strategien, sich mit dem wichtigen Thema auseinanderzusetzen.
Mit der Einführung der Apartheid als Rechtsgrundlage, so möchte die Schau vermitteln, veränderte sich auch die Wahrnehmung Südafrikas: Besonders die einheimischen Fotografinnen und Fotografen nutzten nun ihre Arbeit, um politisch aufzurütteln und die fortschreitende Dynamik von Unterdrückung und Widerstand ins Bild zu setzen. Fotos historischer Ereignisse sind zu sehen, etwa vom Sharpeville-Massaker von 1960, bei dem die Polizei 69 Demonstranten erschoss, aber auch die Zeugnisse täglicher Diskriminierung und Reglementierung wie die zahllosen Verbotsschilder. Der Katalog ist im Prestel Verlag, München, erschienen.