Ein deutsch-libanesisches Forscherteam des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) ist im libanesischen Baalbek auf den größten bisher bekannten Steinblock der Antike gestoßen. Der in einem Steinbruch aufgefundene Monolith ist 19,60 Meter lang, 6,0 Meter breit und rund 5,50 Meter hoch. Sein Gewicht wird auf etwa 1650 Tonnen geschätzt.
Der Steinblock wirft Fragen auf, denen nun nachgegangen werden soll: Warum wurde der Block nicht fertiggestellt und ausgeliefert? Und wie hätte man ihn mit damaligen Mitteln überhaupt von der Stelle bewegen wollen? Da eine Schmalseite bereits sehr gut geglättet ist und die Vorgaben für die Glättung einer Längsseite erhalten sind, muss geplant gewesen sein, den Block in diesen Gesamtmaßen zu transportieren und zu verwenden.
Bereits im Sommer hat die Orient-Abteilung des DAI den Steinbruch von Baalbek erkundet. Dort liegt auch, seit langem bekannt, der megalithische Steinblock „Hajjar al-Hibla“. Steinblöcke wie dieser, mit einer Länge von etwa 20 Metern und einem Querschnitt von circa vier mal vier Metern, wurden für das Podium des riesigen Jupiter-Tempels im römischen Heiligtum von Baalbek verbaut. Baalbek war bereits im 8. Jahrtausend v. Chr. besiedelt und kam um Christi Geburt in den Einzugsbereich des Römischen Reichs. Unter römischer Ägide erhielt die Stadt eine Vielzahl an Tempeln und religiösen Kultstätten – der Steinbedarf war dementsprechend hoch.
Die Forschungen in Baalbek fanden in enger Kooperation mit der libanesischen Antikenverwaltung statt. Sie wurden aus Mitteln des DAI und des Excellenzclusters TOPOI, angesiedelt an der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität Berlin, finanziert.