Im Sommer 2011 will das Erwin-Hymer-Museum im oberschwäbischen Bad Waldsee seine Pforten öffnen. „Es geht um Reisen ins Blaue, ans Meer, in die Berge, zur Sonne“, sagte die Geschäftsführerin des Museums, Susanne Hinzen, auf der CMT – die Urlaubsmesse in Stuttgart. Wann genau geöffnet wird, ist noch offen. Fest steht, die neue Bildungsstätte dreht sich aber nicht nur allein um den Reisemobil- und Caravanhersteller aus Oberschwaben.
Grundstock ist die Sammlung des Reisemobil-Pionier Erwin Hymer. Seit Jahrzehnten sammelte er historische Freizeitfahrzeuge. Im Fundus finden sich mehr als 200 Exponate, darunter Wohnwagen, Reisemobile, Oldtimer sowie Motorräder und Zubehör. Aus dem Jahre 1856 stammt ein Schäferwagen.
„Wir wollen Zeitgeschichte dokumentieren“, sagte Hinzen. Deshalb ruft sie die Bevölkerung auf, ihre Geschichten vom Reisen zu erzählen. „Lustig, skurril, auf jeden Fall schön sollen sie sein.“ Ob sie von den Großeltern stammen, als sie das erste Mal einen Alpenpass bezwangen, oder den ersten Badeurlaub erlebten.
Der Zeitrahmen beginnt so um 1930 und reicht bis in die Gegenwart. Es gibt auch einige restaurierte Unikate aus der ehemaligen DDR. Dazu kommen Fahrzeuge aus dem Ausland. „Es geht nicht nur um Hymer, sondern um die ganze Branche“, weiß Susanne Hinzen. „Wir wollen das ganze mobile Reisen darstellen.“
Einziehen wird das Museum in ein architektonisch pfiffiges Gebäude. Zweigeteilt, einmal in Form eines aufgestellten Reisefenster – dort ist die Dauerausstellung auf 6000 Quadratmeter zu sehen, zum anderen in einem aufgeklappten Fenster, wo auf 2000 Quadratmeter Platz für Events und Sonderausstellungen ist. Dazu gibt es eine Sammlungen mit Postkarten und Werbeplakaten – auf denen auch Freizeitfahrzeuge zu finden sind.