Dorf unterm Hakenkreuz ist das Thema, das fünf Freilichtmuseen in Baden-Württemberg in je eigenen Ausstellungen bis zum 7. November 2010 präsentieren. Wie funktionierte die Diktatur auf dem Land? Wie erlebten die Menschen die Zeit zwischen 1933 und 1945? Wer gehörte zu den Profiteuren, und wer wurde zum Opfer? Diese unbequemen Fragen leiten alle Ausstellungen, deren Verdienst es ist, die konkreten Verhältnisse vor Ort anschaulich werden zu lassen.
Dem dörflichen Lebensalltag von Frauen geht das Freilichtmuseum Beu‧ren anhand von Zeitzeugeninterviews nach. Über Mitläufer, Funktionäre und Verfolgte informiert das Hohenloher Freilandmuseum in Schwäbisch Hall-Wackershofen. Eingehend wird das Thema Euthanasie behandelt. Das Odenwälder Freilandmuseum in Walldürn-Gottersdorf befasst sich mit den evakuierten Kindern, die Aufnahme in Pflegefamilien fanden. Das Oberschwäbische Museumsdorf Kürnbach beleuchtet kritisch die Landwirtschaft zwischen Propaganda und Wirklichkeit, und im Bauernhaus-Museum Wolfegg schließlich kann man sich über Zwangsarbeiter in der Region informieren.