Der Internationalität der mittelalterlichen Hanse und ihrer kulturellen Homogenität widmet sich noch bis zum 14. Oktober eine Ausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg (Ritterstaße 10, Tel. +49 (0)4131 75995-0). Ein Kuratorenteam aus sieben europäischen Ländern hat über 200 Objekte aus 40 Museen zusammengetragen, von Urkunden, Briefen und Bildern bis zu neuesten archäologischen Funden. Diese lassen das Alltagsleben in den Hansestädten in Einzelmomenten aufscheinen.
Durch ihre Reisen und ihr weitgespanntes Kommunikationsnetz schufen die Hanse-Kaufleute eine „Vertraute Ferne“, so der Titel der Ausstellung. In sechs Themenbereichen zeigt sie, wie sich geographisch weit voneinander entfernte Städte wie etwa das flandrische Brügge und das estnische Reval (Tallinn) durch die gemeinsame niederdeutsche Sprache, die Architektur der Backsteingotik und die Verehrung derselben Heiligen kulturell nahestanden. Der Transport der Handelsgüter, Orte der Kommunikation und die Mobilität der Menschen im Hanseraum sind weitere Themen. Eine letzte Station befasst sich mit dem vielfältigen Nachleben der Hanse. Mitmach- und Multimediastationen ergänzen die Präsentation. Im Husum-Verlag ist eine Begleitpublikation erschienen. Die Ausstellung unterstützt das Anliegen des Museums, auf den oft vergessenen kulturellen Reichtum des nordöstlichen Europa aufmerksam zu machen. Eine deutsch-baltische Abteilung ist in Vorbereitung.