Verbrechen und Verbrechensbekämpfung stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung Im Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld in Pottenstein (Am Museum 5, Tel. +49 (0)9242-1640, bis 3. November). „Bettler, Jauner, Galgenvögel“ wurden sie genannt, die Kriminellen des 18. Jahrhunderts, deren Verhalten nach heutigen Maßstäben keineswegs immer strafwürdig war. So wurden Bettler, die oft eine wirtschaftliche Notlage in ihre wenig beneidenswerte Situation gebracht hatte, schnell arretiert oder abgeschoben. Ähnlich erging es allen Nicht-Sesshaften.
In der öffentlichen Aufmerksamkeit dominieren bis heute Gewaltverbrechen, doch zu allen Zeiten war Diebstahl das häufigste Delikt. Es wurde bis ins 19. Jahrhundert scharf geahndet. Während zunächst der Gelegenheitsdiebstahl aus Armut überwog, bildeten sich im 18. Jahrhundert Räuberbanden, die sogar überregional tätig wurden. So versetzte etwa der oberpfälzische Räuber Franz Traglauer die Bevölkerung der Fränkischen Schweiz in Angst. Er schreckte selbst vor einem Raub beim Bamberger Bischof nicht zurück. Die Schau beschreibt seinen Lebensweg, generell die soziale Herkunft von Kriminellen, die Verbrechensentwicklung sowie Strafverfolgung und Rechtsprechung. Sie entstand in Kooperation mit der Universität Würzburg.