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Das Geheimnis des „Maya-Codes“

Geschichte|Archäologie

Das Geheimnis des “Maya-Codes”
Zeugnisse der Maya-Kultur: Urne mit Totenköpfen, Guatemala, 900-1250 n. Chr. (Foto: A. Dreyer, Linden-Museum Stuttgart)

Der 21. Dezember 2012 ist ein besonderes Datum: Viele sehen an diesem Tag das Ende der Welt und berufen sich dabei auf den genauen Maya-Kalender. Tatsächlich verzeichnet der Maya-Kalender an diesem Datum das Ende des dreizehnten 400-Jahre-Zyklus seit Erschaffung der Welt. Doch bedeutet dies gleich den Weltuntergang?

Antworten bietet das Linden-Museum Stuttgart (Hegelplatz 1, 70174 Stuttgartzeigt, Tel.: +49/ (0)711-2022-3) von 21. Dezember 2012 bis 2. Juni 2013 mit der kleinen Sonderausstellung „Maya-Code“. Die Ausstellung begibt sich auf die Spuren der Maya Mittelamerikas, die zwischen dem 3. und 10. Jahrhundert in Mexiko, Guatemala und Belize großartige Paläste, Pyramiden und Ballspielplätze erbauten. Sie erklärt den komplizierten Kalender, gibt anhand von interaktiven Spielen Einblicke in die einzigartige Hieroglyphenschrift und präsentiert anhand kostbarer Objekte die Welt des Maya-Adels.

Haben die Maya den Untergang der Welt am 21. Dezember 2012 vorausgesagt? Zahlreiche Bücher und Internetseiten lassen uns dies glauben. Dabei erwähnt nur eine einzige Inschrift das Datum des 21. Dezembers: das Monument 6 aus Tortuguero, Mexiko. Dieses ist jedoch dermaßen zerstört, dass nicht ersichtlich ist, was genau an diesem Datum passiert.

Tatsächlich endet laut dem Maya-Kalender an diesem Datum die dreizehnte 400-Jahres-Zeitperiode, der 13. bak’tun. Die „Lange Zählung“, die Zählung der Tage vom Schöpfungstag am 13. August 3114 v. Chr. bis heute, startete mit 13.0.0.0.0 und erreicht 2012 nach einer Periode von 5125 Jahren erneut diese Ziffer. Doch bedeutet dies das Ende des Kalenders und zwangsläufig auch das Ende der Welt?

Für einen Weltuntergang im Jahre 2012 gibt es keine konkreten Vorhersagungen der Maya. Die Vorstellung von vorherigen Welten, die durch Katastrophen zerstört wurden, findet man nicht bei den Maya, sondern nur bei den Azteken, die im 14. Jahrhundert ihr Reich um das heutige Mexiko-City errichteten. Apokalyptische Prophezeiungen in Maya-Handschrift aus dem 16. Jahrhundert sind daher viel eher metaphorisch zu deuten.

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Ferner gibt es auch Grund zu glauben, dass der bak’tun-Zyklus nicht mit der Zahl 13 endet. Zahlreiche Inschriften verbinden Ereignisse aus dem Leben der Maya-Herrscher mit der Zukunft auch über dieses Datum hinaus. In einem Text aus Palenque schauen die Maya sogar auf Ereignisse im Jahre 4772 n. Chr. Der Kalender wird also weitergeführt.

Heutige Maya sehen unserem Treiben eher amüsiert zu. Sie sehen den Anfang eines neuen Kalender-Zyklus als positives Ereignis, in dem man einen Neuanfang wagen kann. Unsere Sehnsucht nach einem Weltuntergang scheint eher unsere eigenen Vorstellungen widerzuspiegeln als die der Maya.

Quelle: Linden-Museum Stuttgart Staatliches Museum für Völkerkunde
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