Deutschland war nicht immer das Autoland Nummer eins; vielmehr muss man von einer „verspäteten Auto-Nation“ sprechen: Obwohl die bahnbrechenden Erfindungen bereits im 19. Jahrhundert in Deutschland stattfanden, dominierten dort noch lange das Pferd und später, anders als etwa in Frankreich, Moped und Motorrad als Beförderungsmittel. Erst mit den 1950er Jahren begann der Aufstieg des Autos zum „liebsten Kind“ der Deutschen. Es verhieß persönliche Freiheit, konnte Status und Lebensgefühl ausdrücken. Die Ausstellung „Geliebt. Gebraucht. Gehasst. Die Deutschen und ihre Autos“ im Bonner Haus der Geschichte (Willy-Brandt-Allee 14, Tel. +49 (0)228 9165-0) widmet sich diesem Thema, das noch immer die Gemüter bewegt.
Die Schau zeigt, wie politische Weichenstellungen im Westen seit den 1950er Jahren massiv den Autobau beförderten und damit nicht zuletzt Wirtschaftsaufschwung und westdeutsche Exportstärke begründeten, geht auf den Autobau in der DDR und dann vor allem auf die wachsende Kritik am Auto durch Umweltbewegungen ein. Diverse Automodelle werden gezeigt, dazu Plakate, Filme und Dokumente.
In Hagen nimmt das LWL-Freilichtmuseum (Mäckingerbach, Tel. +49 (0)2331 7807-0) mit der Schau „Läuft wieder!“ das KFZ-Handwerk in den Blick. Bis zum 31. Oktober 2017 steht eine Autowerkstatt der 1960er Jahre im Zentrum. In inszenierten Räumen sieht man Werkzeuge, Kassenbücher, persönliche Geschichten und Filme.