Im Mai 1991 holte die israelische Regierung innerhalb von 34 Stunden rund 14300 äthiopische Juden per Luftbrücke ins Land. Die „Operation Salomon“ war ein Wettlauf mit der Zeit, denn in Äthiopien spitzte sich der Bürgerkrieg dramatisch zu.
Seit der Staatsgründung Israels war es gepflegte Politik, dass der Staat der Juden den Glaubensbrüdern und -schwestern aus der ganzen Welt offenstand. Auch ein Teil der jüdischen Minderheit in Äthiopien hatte bereits von diesem Angebot profitiert: 1984/85 waren so rund 8000 Menschen in einer Geheimaktion ins Land geholt worden. Aber immer noch lebten rund 20000 Juden, die sich selbst „Beta Israel“ („Haus Israels“) nannten, in dem afrikanischen Staat. Dort eskalierte im Frühjahr 1991 der Bürgerkrieg: Eine Front aus politisch unterschiedlich grundierten Rebellengruppen rückte auf die Hauptstadt Addis Abeba vor – das diktatorisch regierende sozialistische Regime von Präsident Mengistu Haile Mariam stand kurz vor dem Zusammenbruch.
In den Jahren zuvor hatten vor allem US-amerikanische jüdische Interessenvertretungen Druck auf Israel aufgebaut, nun endlich alle Beta Israel aus Äthiopien zu evakuieren. Schließlich beugte sich die Regierung – und nahm Verhandlungen mit Äthiopien auf. Wer dabei welche Ziele verfolgte, welche Probleme auftraten und wie zum Schluss ein 13-jähriges Mädchen zufällig eine entscheidende Information übermittelte, die für das Gelingen oder Scheitern der Operation von großer Bedeutung war, darüber sprechen David Neuhäuser und Felix Melching in der Podcast-Folge 20.
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