Seit einiger Zeit wissen wir, dass die antiken Statuen nicht weiß waren, sondern in bunten Farben leuchteten. Ähnliches kann von prähistorischen Wohnhäusern gesagt werden, wie Wissenschaftler aus Sachsen-Anhalt zeigen konnten: Sie präsentierten Teile einer vor etwa 2600 Jahren entstandenen Lehmputzwand, die Bemalungen aufweist.
Schon vor zwei Jahren hatten Archäologen und Mitarbeiter des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle bei Grabungen an der ICE-Neubau‧strecke Erfurt–Leipzig–Halle etwa 1500 Einzelteile einer Wand in einer prähistorischen Siedlung bei Wennungen an der Unstrut entdeckt. Die Fragmente wurden in mühevoller Arbeit zusammengesetzt und ergeben nun ein Wandstück von etwa zwei Metern Länge und eineinhalb Metern Breite – den bisher größten Fund von eisenzeitlicher Wandmalerei nördlich der Alpen.
Mit den Farben Rot, Beige und Weiß wurde die Wand bemalt. Es treten typische Ornamente wie Dreiecke und „S-Haken“ auf, daneben aber auch Formen, die vielleicht eine symbolhafte Bedeutung haben.