Iwan “der Schreckliche” legte im 16. Jahrhundert die Grundlagen für das multiethnische russische Imperium. Die DAMALS-Leserreise folgt den Spuren dieses schillernden Herrschers – tief hinein in die Geschichte und die Kultur des frühen Zarenreichs.
Iwan zählt zu den faszinierendsten Gestalten der russischen Geschichte. 1547 als Moskauer Großfürst zum ersten Zaren Russlands gekrönt, ging er als Grausamster der Grausamen in die Historie ein: ein Herrscher, der mit Freuden seine Untertanen tyrannisierte und oft auf barbarische Weise zu Tode brachte. Doch Iwan IV. – im Russischen kein „Schrecklicher”, sondern ein „Furchtgebietender”- war nicht nur ein Psychopath. Er war ein gebildeter, liturgisch bewanderter, gottesfürchtiger Mann; ein ambitionierter Reformer seines Landes im Inneren; ein ehrgeiziger Eroberer nach außen; schließlich eine tragische Figur im persönlichen Leben.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Matthias Stadelmann (Universität Erlangen-Nürnberg), international ausgewiesener Experte für die Geschichte des Russischen Reiches, begeben wir uns auf die Spuren Iwans IV. Für die Redaktion ist Chefredakteur Stefan Bergmann mit dabei.
19. Mai, Anreise nach Moskau. Am 19. Mai im Lauf des Tages Linienflug mit Aeroflot von verschiedenen deutschen Flughäfen nach Moskau. Zu jeder Ankunftszeit Transfer (ohne Reiseleitung) zum Hotel. Zum Abendessen erstes gemeinsames Treffen mit der Reiseleitung.
20. Mai, Alexandrow und Sergijew Possad: Iwans innenpolitische Reformen. Morgens steht ein Ganztagesausflug in nordöstlicher Richtung an. Zunächst geht es in die Kleinstadt Alexandrow mit Besichtigung des großen Museumskomplexes der „Alexandrowskaja sloboda”. Dazu zählen Herrschaftsgebäude, Kirchen und thematische Ausstellungen über Iwan IV. Zentrales Thema dieses Tages werden die Reformen Iwans im Inneren sein, vor allem sein Versuch, den traditionellen Hochadel zu entmachten. Um zu demonstrieren, wie ernst er es meinte, hatte der Zar Moskau verlassen und sich in Alexandrow niedergelassen. Weiterfahrt nach Sergijew Possad (ehemals Sagorsk). Dort besuchen wir das Dreifaltigkeitskloster des heiligen Sergius, eines der drei Zentren der russischen Orthodoxie. Gegen Abend Rückfahrt nach Moskau.
21. Mai, Kreml und Roter Platz: Iwans Kindheit, Jugend und Krönung. Vormittags Stadtbesichtigung in Moskau. Gemäß dem Reisethema stehen die Orte Iwans im Mittelpunkt – der Kreml, der Rote Platz und die Basilius-Kathedrale. Anschließend Rundgang über das Kreml-Gelände und Innenbesichtigung einer der drei gewaltigen Kreml-Kathedralen. Am Nachmittag Spaziergang mit Professor Stadelmann durch den Park von Kolomenskoje, dem Geburtsort Iwans IV. Hin- und Rückfahrt mit der weltberühmten Moskauer U-Bahn.
22. Mai, Moskau – Twer: Die Entstehung der Moskauer Autokratie vor Iwan IV. Nach dem Frühstück Abfahrt nach Twer. Noch bis zur Regierungszeit Iwans III., Großvater Iwans „des Schrecklichen”, stand Twer in harter Konkurrenz zu Moskau im Kampf um die Vorherrschaft unter den Ostslawen. Schwerpunktthema der Erläuterungen unseres wissenschaftlichen Reiseleiters ist daher an diesem Tag, wie Moskau im innerrussischen Konkurrenzkampf des 14. und 15. Jahrhunderts allmählich die Oberhand gewann. Nach Ankunft in Twer ausführliche Stadtbesichtigung. Dazu gehören die von Iwan IV. in Auftrag gegebene Weiße Dreifaltigkeitskirche (16. Jahrhundert), das Stadtpalais Katharinas II. sowie das Katharinenkloster (beide 18. Jahrhundert). Besuch im Museum der Twerer Lebensweise (Alltagskultur). Nach dem Abendessen gegen 22 Uhr Zugfahrt mit dem Schlafwagen in Richtung Pskow.
23. Mai, Pskow: Iwan IV. und der Livländische Krieg. Gegen acht Uhr Ankunft des Zuges in Pskow. Check-in im Hotel und Frühstück. Anschließend ganztägige Stadtbesichtigung: Besonders sehenswert sind der Kreml mit der Dreifaltigkeitskirche, Dienstgebäude und Befestigungsanlagen, der altrussische Pogankin-Palast, drei Klöster und der „Donnernde Turm”, ein von Legenden umranktes Relikt alter Befestigungsanlagen. Bei der Besichtigung der im Nordwesten gelegenen altrussischen Stadt geht es vor allem um Iwans Beteiligung am über 20 Jahre dauernden Livländischen Krieg: Legendär ist die sechsmonatige Belagerung Pskows durch polnisch-litauische Truppen 1581.
24. Mai, Pskow – Nowgorod: Die Republik Nowgorod und ihre Eingliederung. Nach dem Frühstück Abfahrt nach Nowgorod Weliki. Diese der Hanse angehörende Kaufmannsstadt hatte sich über Jahrhunderte hinweg eine besondere Autonomie im ostslawischen Raum erhalten, bis sie unter Iwan III. endgültig in den Moskauer Herrschaftsbereich eingegliedert wurde. Nach dem Check-in im Hotel nachmittags Stadtbesichtigung: Wir besuchen den Kreml mit der Sophienkathedrale, das Nationaldenkmal „1000 Jahre Russland” und den zugehörigen Museumskomplex, der unter anderem altrussische Kunst präsentiert. Weiter geht es zum Jaroslaw-Hof auf die sogenannte Handelseite. Auf diesem Gelände, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, sind die Christi-Verklärung-Kirche, die Philippus- sowie die Nikolaus-Kirche (alle aus dem 16. Jahrhundert) und der Hansebrunnen. Den Abschluss bildet die Rurik-Burg, die bereits im 9. Jahrhundert entstand.
25. Mai, Nowgorod – Flughafen Pulkowo – Kasan: Iwans Familie, seine Frömmigkeit und sein fataler Jähzorn. Nach dem Frühstück besuchen wir das Freilichtmuseum Witoslawlizy, in dem die traditionelle russische Holzbaukunst zu bewundern ist, sowie das nahe Jurew-Kloster. Mittags Weiterfahrt zum Flughafen Pulkowo. Unterwegs ein frühes Abendessen.Auf der Fahrt führt Professor Stadelmann die Reisegruppe in die persönliche Biographie Iwans IV. ein. Später Flug mit der Aeroflot über Moskau nach Kasan. Transfer zum Hotel.
26. Mai, Kasan: Die Eroberung von Kasan. Nach dem späten Frühstück Fahrt zur Insel Swijaschsk, zur Zeit Iwans IV. als Festung errichtet. Anschließend Besichtigung Kasans. Die tatarisch-muslimische Stadt wurde 1551 von Iwan für Moskau erobert. Wir erkunden den Kreml, den der Zar am Ort des früheren Khan-Palastes hat errichten lassen, sowie die Maria-Verkündigung-Kathedrale und die 2005 eingerichtete Moschee. Dann folgt ein Besuch des Familienzentrums Kasan als Beispiel für moderne tatarische Architektur. Zum Abschluss: Abschiedsabendessen in einem tatarischen Restaurant.
27. Mai: Abreise. Morgens Transfer zum Flughafen und Rückflug über Moskau zum jeweiligen Heimatflughafen.
Info:
Die exklusive neuntägige Reise (19. bis 27. Mai 2018) kostet im Doppelzimmer 2660 Euro (Einzelzimmerzuschlag: 280 Euro). Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 18 Reisende. Detaillierte Informationen zum Reiseverlauf und zu den Leistungen gibt es beim Reiseveranstalter Ikarus Tours:
Wolfgang Schneider
Am Kaltenborn 49 – 51
61462 Königstein
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