Durchbruch und Kapitulation, die das Ende des SED-Regimes und der DDR ankündigten: Bei der Leipziger Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 ziehen rund 70 000 Menschen friedlich durch die Innenstadt, ohne dass die Sicherheitsbehörden eingreifen (DHM / Foto: Gerhard Gäbler).
Verschmutzte Luft, vergiftete Böden und gravierende Landschaftsschäden durch Braunkohle-, Kies- und Uranabbau: Die zunehmende Thematisierung der katastrophalen Umweltschäden in der DDR, hier in Form einer Collage, war ein wichtiger Baustein der „Friedlichen Revolution“ von 1989 (Stanford Univer-sity / Entwurf: Wolfgang Janisch, 1985).
Giftiger Schaum auf einem Bach bei Bitterfeld (DHM / Foto: Uli von der Heidt, 1990).
Ein eingefleischter Kommunist und ein „Kalter Krieger“ im besten Einvernehmen: Der Staatsratsvorsitzende Erich Honecker (rechts) empfängt den bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß zur Leipziger Frühjahrsmesse 1987 (Picture Alliance / Zentralbild).
Ende der 1970er Jahre entstand, vornehmlich im Umfeld der evangelischen Kirche der DDR, eine unabhängige Friedensbewegung. Ihr Symbol – ein Mann, der ein Schwert umschmiedet – orientierte sich an einem sowjetischen Denkmal. Ende 1981 verbot die Regierung, den Aufnäher öffentlich zu tragen oder zu verbreiten (DHM / Aufnäher, um 1982).
Keine Perspektive: Der Schauspieler Winfried Glatzeder mit seinen Söhnen am Tag vor seiner Ausreise aus der DDR. Der Titelheld des Films „Die Legende von Paul und Paula“ hatte 1981 einen Ausreiseantrag gestellt, dem 1982 stattgegeben wurde: „Ich fühlte mich eingeengt … wollte durch die Welt reisen.“ (Ostkreuz / Foto: Ute Mahler).
Starker Auftritt der Subkultur: Die künstlerisch-oppositionelle Untergrundszene suchte sich immer neue alternative Ausdrucksformen. Konzertsession mit André Greiner-Pol (auf der Empore) in der Ost-Berliner Zionskirche (Ostkreuz / Foto: Harald Hauswald, 1987).
Rückzugsräume: Jugendliche einer privat organisierten Punk-Fete im Wohngebiet Ernst-Thälmann-Park in Ost-Berlin (Foto: AKG / Picture Alliance / ZB / Eberhard Klöppel, 1987).
Politisch brisant: Am 2. Oktober 1989 begannen oppositionelle Friedens- und Umweltaktivisten eine Mahnwache in der Gethsemanekirche in Berlin-Prenzlauer Berg für die Freilassung politisch Inhaftierter. Unter dem Dach der Kirche entstand so eine Kontakt- und Nachrichtenzentrale für christlich und politisch motivierten friedlichen Widerstand (DHM / Foto: Barbara Klemm).
Zum 40. Jahrestag der Staatsgründung beschwor die staatliche Propaganda weiterhin die antifaschistischen Wurzeln der DDR (DHM / Entwurf: Helmut Wengler, 1989).
Im Visier der Staatsmacht: Die Polizeikette, die den Zugang zur Leipziger Nikolaikirche versperrte, sollte abschreckend wirken. Trotz solcher Schikanen nahm der Andrang zu den dort wöchentlich stattfindenden, von Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen organisierten Friedensgebeten immer mehr zu. Sie waren die Keimzelle der Montagsdemonstrationen (DHM / Foto: Gerhard Gäbler, 18. September 1989).
Zug der Freiheit: Einen begeisterten Empfang erfahren die ersten Prager Botschaftsflüchtlinge am 1. Oktober 1989 im bayerischen Hof. Wochenlang hatten rund 4000 DDR-Bürger auf dem Gelände der westdeutschen Botschaft ausgeharrt, ehe die Verhandlungen über ihre Ausreise zum Erfolg führten (AKG / Picture Alliance / DPA).
Demonstranten passieren am 4. November 1989 den Palast der Republik. Auf dem Alexanderplatz strömen wohl eine halbe Million Menschen zu einer der größten Kundgebungen der deutschen Geschichte zusammen, um für einen demokratischen Aufbruch einzutreten. Die SED hatte die Demonstration genehmigt (DHM / Foto: Jürgen Nagel).
Zu den drängendsten Forderungen der Demonstranten auf dem Alexanderplatz zählte immer wieder auch die Reisefreiheit (DHM / Foto: Tilo Troike, 1989).
Bürgerrechtler, Künstler und Intellektuelle, darunter Bärbel Bohley (Mitte), Gregor Gysi (Zweiter von links) ) und der Dramatiker Heiner Müller (rechts), ergriffen am 4. November 1989 die Initiative zur großen Kundgebung auf dem Alexanderplatz (DHM / Foto: Barbara Klemm).
„Nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich …“: Mit dieser Äußerung zum Zeitpunkt des Inkrafttretens einer neuen Reiseregelung besiegelte der SED-Funktionär Günter Schabowski am 9. November letztlich den Fall der Mauer (AKG / Picture Alliance / DPA).
In der Nachrichtensendung „Aktuelle Kamera“ verkündete das DDR-Fernsehen die neuen Reiseregelungen. Da die Pressekonferenz live übertragen wurde, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer im ganzen Land. Viele DDR-Bürger machten sich zur Probe aufs Exempel sofort auf den Weg zu den Grenzübergängen (AKG / Picture Alliance / ZB).
Am Grenzübergang Bornholmer Straße zogen die Grenzsoldaten angesichts des Drucks einer immer größer werdenden Menschenmenge um 22.15 Uhr den Schlagbaum hoch: Die Menschen strömten ungehindert von Ost nach West (DHM / Foto: Michael Pladeck).
Durchhalten: Der neue Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, Egon Krenz (vorne, Mitte), und die SED-Führung am 10. November auf einer Kundgebung im Lustgarten (DHM / Foto: Barbara Klemm).
Über den Checkpoint Charlie nach West-Berlin: Tausende Ost-Berliner wollten am 10. November 1989 den Westteil der geteilten Stadt erkunden und passierten in ihren Autos oder zu Fuß die Grenzübergänge. Überall wurden sie von West-Berlinern begeistert empfangen (AKG / Picture Alliance / DPA).
Eine Stimmung zwischen Euphorie und Ergriffenheit: Die Menschen, die in der Nacht auf den 10. November die Mauer am Brandenburger Tor erkletterten, einte die Erkenntnis, dass sie einem welthistorischen Ereignis beiwohnten (DHM / Foto: Klaus Lehnartz).
Die Stunde der Souvenirjäger: Die ersten „Mauerspechte“ sicherten sich bereits in der Nacht zum 10. November ein Stück von der einst gefürchteten Sperranlage am Brandenburger Tor (DHM / Foto: Sven Görlich).