Beschäftigte verlassen das Chemiekombinat Bitterfeld. Der VEB ging 1969 aus dem Elektrochemischen Kombinat Bitterfeld und der Farbenfabrik Wolfen hervor. Bitterfeld-Wolfen ist einer der ältesten Chemiestandorte Deutschlands, seit 1893 wird hier produziert (DHM / Foto: S. Kunze, 1970).
Das Braunkohlekombinat Schwarze Pumpe bei Spremberg (Oberlausitz) wuchs nach seiner Gründung 1955 zum größten Braunkohleveredelungsbetrieb der Welt. Es galt aber auch als größte Dreckschleuder der DDR: „Es stinkt nach Pumpe“, war ein oft gehörter Satz (DHM / Foto um 1960).
Auf- und Ausbau der Schwerindustrie: Lagebesprechung im Kontrollraum der automatischen Hochofensteuerung im Eisenhüttenkombinat Ost. In Eisenhüttenstadt lieferten sechs Hochöfen dringend benötigtes Roheisen für die Wirtschaft ( Bundesarchiv Bild 183 - E1210 - 0013- 001).
Der VEB Petrolchemisches Kombinat Schwedt (PCK) produzierte an der Oder, nahe der polnischen Grenze, unter anderem Stickstoffdünger für die Landwirtschaft und Faserrohstoffe für die Textilindustrie (DHM / Foto: Kurt Schwarzer, um 1976).
Sozialistischer Wettbewerb zur Planerfüllung und -übererfüllung: Arbeiter des VEB Rohrkombinat Stahl- und Walzwerk Riesa an der Leistungstafel (DHM / Foto: Klaus-Joachim Kurz, 1965).
Die Mitglieder der Brigade „Einheit“ im VEB Schwermaschinenbau „Heinrich Rau“ in Wildau (Brandenburg) stellen sich dem Wettbewerb um den vom FDGB zum zehnten Jahrestag der DDR-Gründung ausgelobten Ehrentitel „Brigade der sozialistischen Arbeit“ (DHM/ Foto um 1959).
Brigade-Besprechung im VEB Leuna-Werke „Walter Ulbricht“. In den Brigaden wurden nicht nur der Mangel verwaltet und Probleme im Produktionsprozess gelöst, es entstanden auch soziale Bindungen, die bis ins Private reichten. Man verbrachte gemeinsam Freizeit und feierte zusammen. 1988 gab es in der DDR 300 000 Brigaden mit 5,5 Millionen Mitgliedern, das entsprach etwa 75 Prozent der Arbeitskräfte (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1962).
Kaffeepause in der Kantine des VEB Funk- und Fernmeldeanlagenbau Berlin. Die Rundumversorgung in den Betrieben umfasste neben dem Kantinenbetrieb auch andere Vergünstigungen wie etwa Werkverkäufe (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1972).
Zur umfassenden Versorgung der Werktätigen durch eine innerbetriebliche soziale Infrastruktur zählte auch der medizinische Dienst: Behandlung eines Mitarbeiters des VEB Leuna-Werke „Walter Ulbricht“ im Betriebspoliklinikum. Den Beschäftigten sollten dadurch unnötige Wege abgenommen werden, nicht zuletzt mit dem Ziel, die Arbeitsproduktivität zu steigern (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1962).
Ausflug der Kinderkrippe der LPG Mestlin. Mit Kita, Krippe und Hort war die Kinderbetreuung in der DDR strikt auf die gleichberechtigte Berufstätigkeit der Mütter ausgerichtet. Ein Großteil der Erziehungsverantwortung fand außerhalb der Familie unter staatlicher Aufsicht statt. Die Versorgung mit Krippenplätzen lag 1989 im Schnitt bei 80 Prozent (DHM / Foto: Martin Schmidt, um 1965).
Aufenthaltsraum des Ferienheims des VEB Elfe Berliner Schokoladenwerk in Erkner. Der Süßwarenhersteller war 1921 als Trumpf Schokoladenfabrik in Berlin-Weißensee gegründet worden und wurde 1991 nach der Wiedervereinigung abgewickelt (DHM / Foto: Martin Schmidt, um 1969).
Betriebliches Engagement: Die Brigade „Leo Krapf“ im VEB Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf gestaltet eine Wandzeitung. Das Werk im Brandenburgischen beschäftigte bis 1989 über 8500 Arbeiter und Angestellte (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1981).
In DDR-Betrieben gab es ein ausgeklügeltes System von Auszeichnungen und symbolischen Ehrungen zur Erreichung der sozialistischen Planziele. Hier wird eine Montagearbeiterin als „Held der Arbeit“ hervorgehoben (DHM / Foto: Thomas Hoepker, 1975).
Hier herrschen Traditionsbewusstsein und Handwerkerstolz: Brigade „Otto Worms“ des VEB Keramische Werke Hermsdorf in Thüringen (1971). Die Firma, die Elektroisolatoren fertigte, wurde 1890 als Porzellanfabrik gegründet, 1945 demontiert und in die Sowjetunion gebracht sowie 1952 in die DDR rückgeführt (DHM).
Kulturbeflissenheit als Programm: Beschäftigte aus der Ringspinnerei des VEB Baumwollspinnerei Leinefelde bereiten sich in der betriebseigenen Bibliothek auf einen Besuch der Dresdner Gemäldegalerie vor (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1965).
Genossenschaftsbäuerinnen bei der Arbeit: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde etwa durch Kinderkrippen ermöglicht, die ab sechs Uhr morgens geöffnet hatten (DHM / Foto: Martin Schmidt, um 1965).
Chemiearbeiterinnen des VEB Fahlberg-List Magdeburg. Der Anteil der Frauenarbeit stieg in der DDR von rund 60 Prozent (1960) auf knapp 90 Prozent (1989). Allerdings verdienten Frauen im Schnitt 30 Prozent weniger als Männer und erledigten oft auch die Hausarbeit (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1970).
Mit der Arbeit in der Schwerindustrie brachen Frauen in der DDR traditionelle Rollenbilder auf und damit in eine Domäne des Männlichen ein. Ihre Berufstätigkeit gab ihnen Selbstbewusstsein, ökonomische Unabhängigkeit – und sie linderte den permanenten Arbeitskräftemangel: Kranführerin in der Montagehalle des VEB Schwermaschinenbau S. M. Kirow Leipzig (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1968).
Arbeiterin des VEB Kosmetik-Kombinat Berlin, in dem 95 Prozent der in der DDR verbrauchten Kosmetika produziert wurden. Das Motiv entstammt einer 1988 produzierten Serie der Fotografin Barbara Köppe, die das Arbeitsumfeld der weiblichen Beschäftigten, ihren Zusammenhalt und die prekären Bedingungen in den abgewirtschafteten Produktionsstätten dokumentierte (DHM / Foto: Barbara Köppe).
Schankbetrieb in der LPG Kuhlrade. Seit 1960 hatte die DDR das 1952 in Angriff genommene Ziel der Kollektivierung der Landwirtschaft weitgehend erreicht. Teils unter Zwang waren Zehntausende Bauern den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften beigetreten (DHM / Foto: Martin Schmidt, um 1965).
Erschöpfte Helden der Arbeit: Mittagspause im VEB Eisenwerk Erla, wo Zylinder für Kraftfahrzeugmotoren hergestellt wurden (DHM / Foto: Gerhard Gäbler, 1988).