Singegruppe der Freien Deutschen Jugend (FDJ) beim Pfingsttreffen 1979 auf dem Berliner Alexanderplatz . Die SED verstand die Blauhemden als „Helfer und Kampfreserve der Partei“ (DHM).
Mittagsschläfchen in der 1971 eröffneten Kinderkombination Karl-Marx-Stadt auf dem Campus der Technischen Hochschule. Hier wurden fast ausschließlich Kinder von Hochschulangehörigen und Studenteneltern aufgenommen. So war auch ein Studium mit Kind möglich. 72 Krippenkinder wurden hier von 20 Erzieherinnen betreut (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1983).
In der DDR galt das Idealbild der Berufstätigkeit beider Elternteile: Kinderbetreuung auf einem Spielplatz im sächsischen Hohburg (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1969).
Kinder und Erzieherinnen der LPG Semlow beim gemeinsamen Spiel am See (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1966).
Plakat von 1953 zum fünfjährigen Bestehen der Thälmann-Pioniere, benannt nach dem ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), Ernst Thälmann (1886 –1944). Bis zur siebten Klasse bildete die Mitgliedschaft bei den Thälmann-Pionieren die Vorstufe zur Mitgliedschaft bei der FDJ. Als eine Art politischer Pate der Massenorganisation firmiert hier Wilhelm Pieck, Staatspräsident der DDR (DHM).
Politische Gruppenarbeit in der Schule: Junge Pioniere in der Lenin-Oberschule in Berlin. Obwohl die Mitgliedschaft formal freiwillig war, traten Schulkinder den Pionierorganisationen oft geschlossen im Klassenverband bei – zuerst als Jungpionier, erkennbar am weißem Hemd (mit blauem Halstuch), später als Thälmann-Pionier (seit 1973 mit rotem Halstuch). Ziel war die ideologische Erziehung der Schüler im Sinn der SED (DHM / Foto: Gundula Weißhuhn, um 1982).
Polytechnischer Unterricht in der 8. POS „Heinrich Heine“ im VEB Secura. Die zehnjährige Polytechnische Oberschule (POS) bildete das Kernstück des DDR-Bildungswesens. Hier wurden insbesondere und auf hohem Niveau Kenntnisse im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich vermittelt. Bei sehr guten Noten und ideologischer Eignung wurden zwei bis drei Schülerinnen und Schüler pro Klasse zur Erweiterten Oberschule (EOS) und damit zum Abitur zugelassen (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1964).
Motorradfahrer beim Kartenstudium im Gelände: Übung der Gesellschaft für Sport und Technik (GST), die in der DDR für die vormilitärische Ausbildung verantwortlich war. Laut Verteidigungsminister Heinz Hoffmann stellte die sozialistische Wehrorganisation „die Schule des Soldaten von morgen“ dar. Für Jugendliche war die GST interessant, weil man Pkw- und Lkw-Fahrerlaubnisse sowie den Mopedschein erwerben konnte (Foto: Karl Heinz Kraemer, 1962).
Synchronturnerinnen an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig. Sie galt als Kaderschmiede und Keimzelle des weltweit beachteten Aufschwungs im DDR-Sport. Bei den Olympischen Spielen 1972 errang die DDR im Medaillenspiegel Platz drei hinter der Sowjetunion und den USA. Als Ursache des Erfolgs gilt – neben ausgeklügelten Trainingsmethoden – auch gezieltes Doping (DHM / Foto: Martin Schmidt, um 1979).
Lehrlinge der Betriebsberufsschule Jürgenstorf bei Geländeübungen unter Anleitung von Soldaten der NVA. 1969 wurde die vormilitärische Ausbildung für Lehrlinge und Studenten Pflicht. Damit verband sich eine zweiwöchige militärische Grundausbildung (DHM / Foto: Martin Schmidt, 1963).
Bekenntnis zum Sozialismus: Jugendweihe der Hans-Beimler-Oberschule im Kultursaal des VEB Narwa Berlin-Friedrichshain. Die Jugendweihe, die auf freidenkerische Wurzeln zurückgeht, war als Gegenentwurf zu kirchlichen Traditionen das zentrale Ritual im Übergang zum Erwachsenenalter, das fast alle Jugendlichen in der DDR durchliefen (DHM / Foto: Michael Ruetz, 1974).
Ein Sportidol im Straßenanzug: Gustav-Adolf „Täve“ Schur, Radsport-Weltmeister der Amateure 1958 und 1959, inmitten radsportbegeisterter Jugendlicher bei einer Ausfahrt der Tageszeitung „Magdeburger Volksstimme“ (DHM / Foto um 1965).
Aus der Serie „Sportler als Vorbilder und Olympiasieger 1988“: Die Leipziger Schwimmerin Kristin Otto gewann bei den Olympischen Spielen inSeoul sechs Goldmedaillen und wurde sowohl in der DDR als auch in Europa zur Sportlerin des Jahres gewählt (DHM / Entwurf: Gerd Schlauch, 1988).
Das Aushängeschild des DDR-Sports: die Eiskunstläuferin Katarina Witt, Olympiasiegerin (1984, 1988) und Weltmeisterin (1984, 1985, 1987, 1988), zu Beginn ihrer Karriere als stolzes FDJ-Mitglied. Ihre Autobiographie wird sie später „Meine Jahre zwischen Pflicht und Kür“ benennen (DHM / Foto: Wulf Olm, 1984).
Groß aufgezogene Propagandaschau: Postkarte zum VI. Turn- und Sportfest der DDR im Leipziger Zentralstadion. Zehntausende Breitensportler zeigten im Juli 1977 eine Woche lang ihr Können vor Hunderttausenden Zuschauern (DHM / Entwurf: Klaus-Dieter Kerwitz / Foto: Alfred Preske).
Demonstrationszug der FDJ beim Pfingsttreffen 1979 in Ost-Berlin. Gefeiert wurde ein runder Geburtstag: „der 30. Jahrestag der DDR“ (DHM).
Teilnehmer einer Friedensdemonstration beim FDJ-Pfingsttreffen 1983 in Potsdam. Das Engagement für Antimilitarismus und Abrüstung einte zu Beginn der 1980er Jahre die friedensbewegte Jugend in Ost und West (DHM / Foto: Jürgen Nagel, 1983).
Jugendliche auf dem Berliner Alexanderplatz während der „Weltfestspiele der Jugend und Studenten“ 1973. Das Treffen ging nicht umsonst als „Woodstock des Ostens“ in die DDR-Geschichte ein (DHM / Foto: Thomas Hoepker).