Stasi-Zentrale in der Ost-Berliner Normannenstraße. 1950 zuerst in den bescheidenen Räumen des Lichtenberger Finanzamtes angesiedelt, dehnte sich das Areal durch Neubaumaßnahmen immer weiter aus. 1989 bestand die Zentrale aus insgesamt 29 Objekten mit 41 Einzelgebäuden, in denen 5000 bis 7000 Stasi-Mitarbeiter tätig waren (BPK / Bundesstiftung Aufarbeitung / Foto: Harald Schmitt, 1982).
Das MfS-Emblem macht deutlich, dass es sich bei der Behörde um ein bewaffnetes Organ der DDR handelte (Ullstein Bild / Keith).
Wilhelm Zaisser (1893 –1958) war von 1950 bis 1953 der erste Chef des MfS. Dann wurde der Rivale von Walter Ulbricht wegen „parteifeindlicher fraktioneller Tätigkeit“ seines Ministeramtes enthoben (BPK / Foto: Max Ittenbach, 1951).
Gartenarbeit im Jugendwerkhof am Dämeritzsee in Berlin-Wilhelmshagen. In insgesamt 38 Werkhöfen – der harmlose Begriff verstellte den Blick auf den tatsächlichen Zweck – sollten „schwer Erziehbare“ unter Zwang zu „sozialistischen“ Persönlichkeiten umgeformt werden. Die Folge waren vielfach seelische und gesundheitliche Schäden (BPK / Foto: Hildegard Dreyer, 1953).
Chefvisite: Kreml-Chef Nikita Chruschtschow (Mitte, mit Hut in der Hand; rechts daneben Walter Ulbricht) besucht ein Werksgelände in Magdeburg. In der ersten Reihe zeigte sich auch Stasi-Chef Erich Mielke (links vorne, im hellen Anzug). Zu den Aufgaben der Stasi, die von den Vorgaben des sowjetischen KGB vielfach abhängig war, gehörte auch die Auslandsaufklärung (BPK / Foto: Gerhard Kiesling, 1960).
Immer wieder gab es Versuche, die Mauer zu untertunneln: Das Bild zeigt den West-Berliner Fluchthelfer Klaus-Michael von Keussler, medienwirksam inszeniert, beim Graben eines Tunnels unter der Berliner Mauer. Am 3. und 4. Oktober 1964 gelangten durch den 145 Meter langen Gang 57 fluchtwillige Ost-Berliner in die Bernauer Straße nach West-Berlin. Am Folgetag wurde der Tunnel von der Stasi entdeckt (Ullstein Bild / Foto: Archiv K.-M. v. Keussler).
Im Original belassener Zellentrakt in der heutigen Gedenkstätte Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Fast alle bekannten DDR-Regimekritiker saßen hier ein. Die Untersuchungshaftanstalt befand sich in einem Sperrbezirk, der so geheim war, dass er auf keinem Ost-Berliner Stadtplan verzeichnet war (Ullstein Bild / Foto: Kremming).
„Wanzensammlung“, welche die von der Stasi verwendeten Miniaturmikrofone und -sender dokumentiert. Um die Abhörvorrichtungen zu installieren, drangen MfS-Mitarbeiter unbemerkt oder getarnt als Handwerker in die Räume bzw. Privatwohnungen ein (Picture Alliance / ZB / Foto: Jan-Peter Kasper, 2003).
Ein Angstraum par excellence: Grenzabfertigung am Grenzübergang Drewitz-Dreilinden. Gefürchtet waren die Schikanen durch die Passkontrolleinheiten des MfS sowie der Umgangston des Zolls (BPK / Bundesstiftung Aufarbeitung / Foto: Klaus Mehner, 1986).
Ein „Abschnittsbevollmächtigter“ (ABV) der Volkspolizei begutachtet in Ost-Berlin die Folgen eines Verkehrsunfalls. Da häufig enge Verbindungen der ABV zur Stasi bestanden, wurden sie von der Bevölkerung vielfach als denunziatorisch wahrgenommen (AKG / Picture Alliance / ZB / Foto: Eberhard Klöppel, 1982).
Das verdeckte und offene Fotografieren gehörte zum Repertoire aller operativen Diensteinheiten der Stasi, etwa zur Sichtung des Publikums bei Kundgebungen. Hier werden Teilnehmer der Proteste zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens abgelichtet (BPK / Bundesstiftung Aufarbeitung / Foto: Klaus Mehner, 1988).
Auffällig unauffällig: Anlässlich des Besuchs des SPD-Vorsitzenden Willy Brandt in der DDR im September 1985 trieb die Staatssicherheit großen Aufwand. Wohin der Exkanzler auch kam, wie hier in Weimar, waren die MfS-Mitarbeiter im typischen Freizeit-Dress zugegen (Ullstein Bild / Foto: Klaus Mehner, 1985).
Westdeutsche Journalisten dokumentieren in Leipzig mit einem Foto durch die Heckscheibe ihres Wagens die Observation durch die Stasi. Bevorzugt waren Fahrzeuge vom Typ Lada 1800 im Einsatz (BPK / Bundesstiftung Aufarbeitung/ Foto: Klaus Mehner, 1988).
Verkleidungstipps aus dem Stasi-Archiv zum Zweck der allgemeinen verdeckten Beobachtung, unter anderem von Angehörigen westlicher Militärverbindungsmissionen. Hoch im Kurs standen Perücken, Sonnenbrillen, Fellmützen und angeklebte Schnauzbärte (BStU, MfS, HA VIII, Nr. 647, Bl. 1–24).
Zugriff der Volkspolizei: DDR-Bürger, die vor der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin ihre Ausreise fordern, werden gewaltsam abtransportiert (Ullstein Bild / Foto: Klaus Mehner, 1988).
Der Kameramann Lutz Möhring (ARD) zeigt seine von Stasi-Leuten beschädigte Ausrüstung. Ort des Geschehens war das „Pink Floyd“-Konzert vor dem Reichstag, das auch Ost-Berliner Jugendliche mithören wollten (BPK / Bundesstiftung Aufarbeitung / Foto: Klaus Mehner, 1988).
Abgesang der „grauen Eminenz“: Bei der Befragung des eine Woche zuvor zurückgetretenen Stasi-Chefs Erich Mielke durch Abgeordnete der Volkskammer am 13. November 1989 äußerte dieser: „Ich liebe, ich liebe doch alle, alle Menschen! Na ich liebe doch!“ (BPK / Bundesstiftung Aufarbeitung / Foto: Klaus Mehner).
Einem Aufruf der Bürgerbewegung „Neues Forum“ folgend, besetzen Tausende DDR-Bürger am 15. Januar 1990 die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg (BPK / Bundesstiftung Aufarbeitung / Foto: Jürgen Nagel).