Über Jahrtausende hinweg galt Sterben als selbstverständlicher Teil des Lebens. Die Menschen bereiteten sich bewusst darauf vor, sie pflegten bestimmte Rituale, sie begleiteten sterbende Angehörige bis zum letzten Moment und hielten auch nach deren Tod die Erinnerung an sie aufrecht. Dies war auch in Leipzig nicht anders. Wie generell im christlichen Europa spielten dort die Kirchen eine zentrale Rolle bei der Bestattung, bevor später auch Vereine und Institutionen diese Aufgabe übernahmen. Wo und wie frühere Generationen in Leipzig ihre letzte Ruhe fanden, diese Frage beleuchtet die Ausstellung „R.I.P. – Die letzte Adresse. Tod und Bestattungskultur in Leipzig“. Sie ist noch bis zum 1. September 2024 im Stadtgeschichtlichen Museum, Haus Böttchergäßchen, zu sehen.
Die Ausstellung deckt zahlreiche Aspekte des Themas über einen weiten Zeitraum hinweg ab: von frühgeschichtlichen Bestattungen über mittelalterliche und frühneuzeitliche Beisetzungen bis hin zu modernen Bestattungsformen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Leipziger Bestattungskultur. Ein Kapitel widmet sich etwa dem Alten Johannisfriedhof, ein anderes den spezifischen Ritualen der DDR. Zu den Exponaten gehören spätmittelalterliche Gedenktafeln, ein originaler Leipziger Pestkarren des 17. Jahrhunderts, Totenmasken sowie ungewöhnliche Grabbeigaben aus der Zeit des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
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