Im Jahr 2024 jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag einer wichtigen Persönlichkeit der deutschen Kulturgeschichte: Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach (1824 –1897). Sie war die Initiatorin der ersten vollständigen Edition von Johann Wolfgang von Goethes Werken, der „Weimarer Ausgabe“, und gründete das erste wissenschaftliche Literaturarchiv in Deutschland. Bis heute prägt die gebürtige Niederländerin das Bild des wohl bekanntesten deutschen Dichters. Die Sonderausstellung „Sophie. Macht. Literatur. Eine Regentin erbt Goethe“ im Goethe- und Schiller-Archiv widmet sich der außergewöhnlichen Frau bis zum 15. Dezember 2024.
Besucherinnen und Besucher erhalten interessante Einblicke in das Wirken der Großherzogin, das auch kritisch beleuchtet wird. Diese war bereits 61 Jahre alt, als sie im April des Jahres 1885 als Alleinerbin den handschriftlichen Nachlass Goethes erhielt. Unter dem Einfluss des wilhelminischen Zeitgeistes, der nationale Identität nicht ohne nationale Literatur dachte, erkannte Sophie, welches Potential der Dichter als Projektionsfigur hatte. Um ihre Ziele zu verwirklichen, griff die Mäzenin aktiv ins Geschehen ein: So sorgte sie etwa dafür, dass erotische Passagen aus Goethes Werken in der „Weimarer Ausgabe“ nicht veröffentlicht wurden.
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