„Was ist Aufklärung?“, fragte der Pfarrer Johann Friedrich Zöllner 1783 in einem Beitrag für die „Berlinische Monatsschrift“. Die Zeitschrift gab seine Frage an ihre Leser weiter. Es begann eine Debatte um den Begriff, der die Philosophiegeschichte noch lange prägte, Immanuel Kant zu seiner berühmten Antwort anregte und bis heute unser Menschenbild prägt. Nun rückt das Deutsche Historische Museum in Berlin die Frage nach dem Wesen der Aufklärung in den Fokus einer Ausstellung – und stellt zahlreiche weitere „Fragen an das 18. Jahrhundert“, die aus ihr hervorgehen.
Die Präsentation, die bis zum 6. April 2025 gezeigt wird, konzentriert sich auf die zentralen Auseinandersetzungen der Epoche und thematisiert auch ihre Ambivalenzen. Das Themenspektrum reicht von der Entstehung neuer Wissenschaften über Fragen nach Religion, Gleichheit und Freiheit der Menschen. Darüber hinaus beleuchtet sie die politischen und wirtschaftlichen Modelle der Zeit und befasst sich mit dem damals neuen Begriff von Öffentlichkeit, der auch die Publikationsmedien, Akademien und Salons einschloss. Weitere Kapitel widmen sich der Pädagogik und zeichnen die vorherrschenden Geschlechtermodelle nach. Zu sehen sind rund 400 Objekte, darunter Originalmanuskripte von Isaac Newton und das silberne Mikroskop Georgs III. Der Katalog ist im Hirmer Verlag, München, erschienen.
Weitere Informationen zur Ausstellung in Berlin