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Schwiegermutter verbrannt

27.09.1583

Schwiegermutter verbrannt

Elisabeth (Elsa) Plainacher führte ein Leben wie viele Frauen einfacher Herkunft in der frühen Neuzeit. Sie entstammte einer Müllersfamilie in Niederösterreich, war zweimal verheiratet und hatte mehrere Kinder, darunter aus erster Ehe eine Tochter namens Margreth. Als Margreth um 1550 den Bauern Georg Schlutterbauer heiratete, kam es jedoch zu Konflikten zwischen Elsa und dem, so heißt es, trunksüchtigen und gewalttätigen Schwiegersohn. Margreth starb bei der Geburt ihres vierten Kindes Anna, und die Großmutter nahm das Mädchen zu sich. Nachdem Annas drei Geschwister alle im selben Jahr unter angeblich mysteriösen Umständen starben und Anna selbst plötzlich epileptische Anfälle entwickelte, klagte Schlutterbauer die verhasste Schwiegermutter der Hexerei an. Eine Untersuchung befand Anna jedoch nicht für verhext, sondern für „schwachsinnig“. Georg Schlutterbauer drang dennoch weiter auf eine Verhaftung der 70-jährigen Elsa, die obendrein dem Protestantismus nahestand.

Mit einer Hetzpredigt gegen die Beschuldigte wiegelte der Jesuitenprediger Georg Scherer die Bevölkerung Wiens schließlich so auf, dass Elsa gefangen genommen und der Folter unterzogen wurde. Am 27. September 1583 verbrannte man sie auf der Wiener Hinrichtungsstätte „Gänsweyd“ auf dem Scheiterhaufen. Sie war nicht die einzige Beschuldigte in Österreich, die wegen angeblicher Hexerei hingerichtet wurde, doch erregte ihr Fall in der Öffentlichkeit großes Aufsehen.

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