Das hellgraue Gefieder der Taube ist aufgeplustert und stumpf. Vorsichtig legt Luisa Ruppert den lethargischen Vogel auf den Behandlungstisch und beginnt mit der Untersuchung. Die ehrenamtliche Wildtierpflegerin hat ihre Tierliebe schon als Kind von ihrer Mutter übernommen und später in Fortbildungen viel dazugelernt. Seit der Coronazeit, in der die Stadttauben hungerten und für Schädlinge noch anfälliger wurden, betreibt Luisa Ruppert die Wildtierhilfe in Bad Kissingen. Sie nimmt auch andere Wildtiere auf, doch ihr Herz gehört vor allem den Tauben.
Sanft streicht sie nun die Federn des Vogels auseinander, und sofort fallen winzige rote und schwarze Punkte heraus, die eiligst wegrennen. Auf der weißen Hygieneunterlage sind die Milben gut erkennbar. Mit Blick auf den Zustand des Gefieders hat die erfahrene Pflegerin